
Beim Übergang von der Schule in das Berufsleben beschreibt das Handlungsfeld Berufsorientierung in der Regel die Beratungsangebote bis zum Ende der allgemeinbildenden Schule. Die Orientierung bezieht sich dabei auf zwei Seiten: Auf der einen Seite stehen die Jugendlichen, die sich selbst orientieren und hierfür zunächst ihre eigenen Interessen, Wünsche und Kompetenzen kennenlernen müssen. Auf der anderen Seite stehen die Bedarfe und Anforderungen der Arbeitswelt und der Gesellschaft, auf die hin junge Menschen orientiert werden.
Die Berufsorientierung ist also als ein Prozess der Annäherung und Abstimmung zwischen diesen beiden Seiten zu verstehen, wobei im Verlauf diese immer wieder neu justiert werden müssen, denn beide Seiten sind geprägt von sich wandelnden gesellschaftlichen Werten, Normen und Ansprüchen und von den technologischen und sozialen Entwicklungen im Wirtschafts- und Beschäftigungssystem. Berufsorientierung ist somit ein Lernprozess, der sowohl in formellen organisierten Lernumgebungen als auch informell im alltäglichen Lebensumfeld stattfindet.
In diesem Sinne gehen die Konzepte über Ziele wie die Herstellung von Ausbildungsreife und eine einmalige Berufswahl hinaus. Sie sollen junge Menschen dabei umfassend unterstützen, ihre Persönlichkeit aktiv zu entwickeln, um die Anforderungen in der moderner Arbeit- und Lebenswelt zu bewältigen.
Im Rahmen der Berufsorientierung gibt es unterschiedliche Instrumente, die sich je nach Zielrichtung der individuellen, der beruflichen oder auch der wirtschaftlichen Berufsorientierung zuordnen lassen, wie z.B. Kompetenzfeststellungsverfahren, Berufsorientierungsprogramme oder Praktika.