Der Fachwirt beschreibt den kaufmännischen Berufsabschluss nach einer betriebswirtschaftlichen Weiterbildung. Er wird als gleichwertig mit dem Meister-Titel angesehen und stellt den nächsten Karriereschritt für Fachkaufleute dar. REFA bietet beispielsweise einen geprüften Wirtschaftsfachwirt IHK als berufliche Weiterbildung an. In der Regel erfolgt die Fachwirt-Weiterbildung nach einer kaufmännischen Ausbildung und einer mehrjährigen Berufspraxis innerhalb der jeweiligen Branche. Angeboten werden die Lehrgänge meist von privaten Bildungsträgern, die auf die staatlich anerkannte Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer vorbereiten.
Die Inhalte der Abschlussprüfung teilen sich in einen wirtschaftsbezogenen und einen handlungsspezifischen Teil: So können Fachwirte auch später die Kombination aus theoretischem und berufspraktischem Wissen in ihr Unternehmen einbringen.
Die Weiterbildung zum Fachwirt genießt inzwischen bundesweit eine hohe Anerkennung. Mit diesem Titel kann die berufliche Karriere in jeder Branche spürbar angekurbelt werden. Personaler würdigen das Engagement und die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern, die über solch einen Titel verfügen, wird die Ausbildung doch meist berufsbegleitend absolviert. Überall dort, wo eine kaufmännische Ausbildung erfolgt, ist grundsätzlich auch die Weiterbildung zum Fachwirt möglich. Die Arbeitsorte hängen stark vom jeweiligen Berufszweig ab: Arbeitet der Steuerfachwirt klassischerweise in der Kanzlei des Steuerberaters und somit überwiegend am Schreibtisch, sind beim Tourismus- oder Veranstaltungsfachwirt Außentermine und Reisen eher an der Tagesordnung.
Die Fachrichtungen zum Fachwirt sind vielfältig. So gibt es beispielsweise den Verwaltungsfachwirt, den Handelsfachwirt, den Fachwirt im Gastgewerbe, den Technischen Fachwirt, den Immobilienfachwirt, den Versicherungsfachwirt, den Justizfachwirt und viele mehr.
Aufgaben eines Fachwirts
Die Aufgaben eines Fachwirts dehnen sich von der rein kaufmännischen Ebene auf die organisatorisch-planerische Ebene des Managements aus. Besonders bezeichnend: Fachwirte nehmen oft eine Vermittlungsposition innerhalb ihres Unternehmens ein. Sie kennen die Richtlinien der Leitungsebene ebenso wie die Anforderungen auf Produktions- oder Ausführungsebene. Fachwirte sind sowohl mit den Planungen und Entscheidungen der Geschäftsführung vertraut, als auch mit dem Arbeitsalltag der Kaufleute, den sie selbst während ihrer Berufspraxis durchlaufen haben.