Verschwendung


Verschwendung

Verschwendung gibt es überall, und zwar sowohl in Betrieben als auch im privaten Umfeld. Die beiden REFA-Lehrer Thomas Pille und Ronald Kochmann erläutern, welche sieben Verschwendungsarten es gibt und wie Verantwortliche in Unternehmen dagegen vorgehen können. Die Verschwendungsarten nach REFA sind:

1. Transport/Logistik
2. Falsche Bestände
3. Zu viele Bewegungen
4. Wartezeiten
5. Überproduktion
6. Falsche Arbeitsprozesse 
7. Fehler und daraus resultierende Nacharbeit 

 

Erst die Analyse, dann die passenden Methoden

Beide REFA-Experten betonen zunächst müsse der gesamte Herstellungsprozess analysiert und dann zum Beispiel über eine neue Arbeitsplatzgestaltung nachgedacht werden. Ronald Kochmann greift sich das Phänomen der unnötigen Bewegungen heraus. Sie senken die Produktivität im Arbeitssystem. „Zu unnötigen Bewegungen zählen zum Beispiel das Reichen von Werkzeugen oder das Hinlangen zu weit entfernten Bauteilen.“ Bei der Analyse von Arbeitsabläufen werde oft ein Mehrfachhandling von Bauteilen oder Baugruppen beobachtet. „Dieses Mehrfachhandling kann in der Regel durch Optimierung der Arbeitsabläufe vermieden werden.“ 

Die Arbeitsplatzumgestaltung nach REFA bringt viel

Kochmann fügt hinzu, in einigen Fällen könne eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes erforderlich sein. „Durch die richtige Aufteilung der Arbeitsinhalte sowie Anordnung der Bauteile, Komponenten und Vorrichtungen auf dem Montagetisch können oft erhebliche Verbesserungen erzielt werden.“ Mit der Durchführung von Zeitstudien vor und nach möglicher Optimierungsmaßnahmen lasse sich die Verbesserung der Produktivität zeitlich erfassen und darstellen.

In der Überproduktion bilden sich alle Verschwendungsarten ab

Thomas Pille: „In den Unternehmen trifft man alle genannten Verschwendungsarten an.“ Selten trete eine Verschwendungsart alleine auf, da gerade im Produktionsprozess vieles miteinander verknüpft sei. Seiner Auffassung nach ist die „schlimmste“ Verschwendungsart die Überproduktion. „Alles, was zu viel produziert wird, muss auch bewegt werden. Es benötigt Material und Ressourcen. Und es hat einen Fehleranteil bzw. Ausschuss.“ Sein Fazit: „Man kann innerhalb der Überproduktion alle übrigen Verschwendungsarten wiederfinden.“

Vermeiden statt Nachbessern

Nach der Analyse, wenn die Verschwendungsquellen aufgedeckt sind, kann unteranderem folgender Ansatz zum Tragen kommen: die Methode der Fehlervermeidung. Alternative Bezeichnungen sind „Poka Yoke“, „Null-Fehler-Prinzip“ oder auch „Mistake-Proofing“. Pille: „Das Prinzip besteht darin, zufällige Fehler zu vermeiden, statt sie immer kostspielig zu beseitigen. Dazu kommen technische Vorrichtungen und die gezielte Steuerung einzelner Schritte zum Einsatz.“ Damit diese Methode Akzeptanz finde, müssten die Mitarbeiter dafür sensibilisiert und geschult werden. „Es ist wichtig, dass sie die Vorteile der unterstützenden Methoden wahrnehmen und nachvollziehen können. Das wirkt sich positiv auf die Akzeptanz aus“, sagt er.

Weitere Möglichkeiten der Fehlervermeidung

Durch feste Definition vorgegebener Größen, Formen und Farben lassen sich Verwechslungen reduzieren oder ausschließen (Beispiele: Unterschiedlich farbige Einfüllstutzen für verschiedene Füllbehälter, Schrauben in sofort erkennbarer, unterschiedlicher Größe ...).
Exakte Positionierung von Elementen durch Hilfsmittel wie Nuten, Nasen, Aufsätze ...Materialeigenschaften wie Magnetismus, Dichte, Leitfähigkeit können ebenfalls für die Positionierung genutzt werden. Dazu gehört auch das Bereitstellen von Fügehilfen wie Fasen und Anschläge. Ebenfalls zur Fehlervermeidung geeignet sind elektrische oder mechanische Ver- bzw. Entriegelungssysteme.

Autoren: Thomas Pille, Ronald Kochmann und Birgit Lutzer 

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