Belastungen und Digitalisierung


Belastungen von Teams und Belegschaften ändern sich durch die Digitalisierung von Abläufen und der Kommunikation. Auch die REFA-Lehre sagt etwas dazu.

Transformation der Arbeit schafft neue Belastungsfaktoren

Die REFA-Lehre unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Belastungen, die sich auf die physische und psychische Gesundheit des Menschen auswirken. Typische Belastungen an industriellen Arbeitsplätzen sind Lärm, Schmutz und körperlich fordernde Verrichtungen. Sie erzeugen Stress und schädigen bei regelmäßigem Übermaß die Gesundheit. Durch die Automatisierung von Produktionsstraßen und den vermehrten Einsatz von Robotern wird die Arbeit in Hinsicht auf menschlichen Krafteinsatz, Ergonomie und Anspruch im Bereich einfacher Tätigkeiten leichter. Doch die Digitalisierung bringt neue Belastungsfaktoren mit sich.

Wissenschaftliche Studie: auch digitaler Stress schafft Belastungen

statista belastungen

Quelle: https://de.statista.com/infografik/19229/digitaler-stress-im-job-erhoeht-krankheitsrisiko/, Zugriff am 12.08.2021.

Im Rahmen einer Studie des Forschungs- und Entwicklungsprojektes „PräDiTec“ des Fraunhofer-Instituts, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der Mittelständischen Wirtschaft wurden über 5.000 Erwerbstätige zum Stresslevel im digitalisierten Berufsleben befragt. Über die Hälfte, also 53 Prozent, erleben zumindest geringen digitalen Stress, davon leiden acht Prozent unter starkem bis sehr starkem. Dieser steigert das Krankheitsrisiko erheblich: Von psychischen Beeinträchtigungen sind unter den Beschäftigten mit geringem digitalen Stress 14 Prozent betroffen. Bei denen mit viel Stress sind es dagegen 39 Prozent. Dieser Trend setzt sich über alle abgefragten Krankheitsbilder fort.

Leistungsdruck und Erschöpfung machen die digitale Arbeit schwer

Hightech-Arbeitsplätze fordern die Mitarbeiter, wenn sie mit anspruchsvollen Aufgaben und einer Vielfalt eingesetzter Technologie einhergehen. Denn laut der Studien sind „Fähigkeiten und Kenntnisse zur Nutzung der Technologien bei geringer Nutzung schwieriger zu erhalten“, wodurch die Verunsicherung steige. Bei häufigem Homeoffice gehören das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit und der Zwang, schnell auf Impulse reagieren zu müssen, dazu.

Für beide Arbeitsformen gilt, dass die Informationsüberflutung als weiterer Belastungsfaktor ins Spiel kommt. Daraus erwächst bei vielen Mitarbeitern der Eindruck, immer mehr in kürzerer Zeit bewältigen zu müssen. Bemerkenswert ist, dass jeder dritte Befragte mindestens einem dieser Einflussgrößen sehr stark ausgesetzt ist. Hinzu kommt, dass fast jeder fünfte sehr starken digitalen Stress wahrnimmt. 

Lösungsansätze aus der REFA-Lehre

Im Forschungsprojekt werden Wege aufgezeigt, die auch die REFA-Lehre bestätigt:  Eine Umorganisation von Teilen der Arbeit und soziale Faktoren können digitalem Stress entgegenwirken. Die Wissenschaftler empfehlen etwa einen erweiterter Handlungsspielraum hinsichtlich arbeitsrelevanter Entscheidungen sowie eine gute Beziehung zu Vorgesetzten. 

Der Veränderungszyklus nach REFA

refa veraenderungszyklus

Quelle: eigene Darstellung nach REFA.

Um herauszufinden, wie genau sich die Digitalisierung auf ein Unternehmen und seine Mitarbeiter auswirkt, müssen der individuelle Veränderungszyklus betrachtet, daraus Maßnahmen abgeleitet und in Hinsicht auf ihre Wirkung überprüft werden. Das REFA-Modell verdeutlicht die genaue Vorgehensweise. Die Grafik zeigt, dass es sich beim Veränderungsmanagement wie beim KVP um einen laufenden Prozess handelt. 

( Birgit Lutzer ) 

REFA Nordwest e.V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und AZAV

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