Leistungsgrad – wenn zwei Menschen dieselbe Tätigkeit ausführen, kann das Arbeitsergebnis unterschiedlich sein. Denn die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit von Personen ist individuell unterschiedlich. Sie hängt von vielen Bedingungen wie Alter, Ausbildung und Erfahrung.
Leistungsgrad – damit die richtige Person am richtigen Platz ist
Gerade bei der Arbeit ist es wichtig, dass die Führungskräfte für die verschiedenen Aufgaben jeweils den am besten geeigneten und qualifizierten Mitarbeiter einsetzen. Denn nur so kann es zu einem passenden Verhältnis von Aufwand und Ertrag kommen. Beispiel: Kommt es auf Maßarbeit an, weil Kleinteile manuell eingesetzt werden müssen, ist der grobmotorige Prankenhänder eine Fehlbesetzung. Besser geeignet ist jemand mit kleinen Greifwerkzeugen und Fingerspitzengefühl.
Das Verhältnis von Intensität und Wirksamkeit muss möglichst gut sein
Das menschliche Leistungsvermögen lässt sich zwar etwa mit „sehr gut, gut, mittel, schlecht, sehr schlecht“ beschreiben, doch es fehlt eine nachvollziehbare Messgröße. REFA bedient sich hierzu des Konstrukts von Intensität und Wirksamkeit, die einen optimalen Arbeitsablauf beschreiben.
Bezogen auf eine geübte Person und eine festgesetzte Arbeitsmethode gibt es ein bestimmtes Leistungsniveau mit einem zugehörigen Erscheinungsbild: Es geht um besonders harmonischen, natürlichen und ausgeglichenen Arbeitsvollzug, der gleichzeitig energetisch äußerst günstig und wirtschaftlich höchst effektiv ist.
Der Leistungsgrad wird an der REFA-Normalleistung gemessen
Um das zu beurteilen, benötigt man eine weitere Größe: Sie kennzeichnet ein Leistungsniveau, das von durchschnittlich geeigneten und gut eingearbeiteten Beschäftigten in einem passend gestalteten Arbeitssystem ohne große Anstrengung auf Dauer erreicht und erwartet werden kann. Diese Normalleistung entspricht 100 Prozent. Wer besser arbeitet, erhält für den Abschnitt über 100 Prozent, wer schlechter abschneidet, ruscht unter die 100.
Die Beurteilung eines menschlichen Leistungsgrades bei der Ausübung bestimmter Arbeitsschritte wird bei der REFA- Zeitstudie vorgenommen. Mit diesem Verfahren sollen Standards entwickelt werden für Verfahrensabläufe und die Ausübung von Tätigkeiten, und zwar so, dass der Arbeitseinsatz zu einem möglichst guten Ergebnis führt.
Was bei der REFA-Zeitstudie passiert
Dazu wird der gesamte Prozess in einzelne Schritte zerlegt. Ein Beobachter misst bei jedem Abschnitt die benötigte Zeit und gibt eine Einschätzung des Leistungsgrads dazu ab. Die gemessenen Ist-Zeiten werden den Soll-Zeiten gegenübergestellt. Mit in die Berechnung fließt die Beurteilung des Leistungsgrades. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage beispielsweise für die Arbeitsvorbereitung und Kalkulation.
Wie man eine Zeitstudie durchführt und welche weiteren REFA-Methoden zur Verbesserung von Arbeitsabläufen es gibt, erfahren Sie in unserer Grundausbildung 4.0. Und danach können Sie sich weiterqualifizieren bis zum REFA Industrial Engineer. Viele Seminare bieten wir auch online an.
( Birgit Lutzer )