Vor etwas mehr als einem Jahr war die Ausgangssituation von Industriemeister Fabio Maggiorelli denkbar ungünstig: Wegen einer Restrukturierung seines Unternehmens verlor er den Arbeitsplatz mit einer Frist von drei Monaten. Er erinnert sich: „Ich hatte knapp ein Vierteljahr Zeit, mir eine neue Stelle zu suchen. Und dann kam der erste Corona-Shutdown.“
Erster Lockdown verhagelte dem Industriemeister Einstellungschancen
Viele Betriebe hätten von jetzt auf gleich Kurzarbeit eingeführt und vorher vereinbarte Vorstellungsgespräche abgesagt. „Es gab praktisch keinen Grund, in meinem Tätigkeitsbereich neue Mitarbeiter einzustellen.“ Statt aufzugeben, setzte er sich an seinen PC und recherchierte. „Ich wollte meiner Meister-Qualifikation noch eine Art Sahnehäubchen aufsetzen, um meine Einstellungschancen zu verbessern“, sagt der 48-Jährige. „Da ich früher länger in der Arbeitsvorbereitung tätig war, kannte ich REFA-Methoden. So fiel die Wahl auf den REFA-Techniker.“
Der REFA-Techniker als „Extraschleife“
Und so landete er schließlich telefonisch in der Dortmunder Geschäftsstelle bei Ausbildungsleiterin Anja Kleinheisterkamp. „Wir waren gerade dabei, Teilnehmer für ein Online-Pilotprojekt zu suchen“, erläutert sie. Die Arbeitsagentur habe bei Fabio Maggiorelli mit ins Rad gegriffen und die Weiterbildungen bis zum REFA-Techniker gefördert. Im Mai 2020 war es dann so weit und der erste Online-Lehrgang begann. Maggiorelli: „Zunächst war ich skeptisch, weil ich mich selbst eher als Präsenzlerner einschätzte. Doch die Lehrgänge waren so gut aufbereitet, dass es mir besonders leicht fiel, mich intensiv mit den Inhalten zu befassen.“
Angestrebte REFA-Qualifikation überzeugte gleich mehrere Unternehmen
Während der Herdecker von zu Hause aus bei der einen oder anderen Tasse Kaffee die REFA-Schulbank drückte, schrieb er weiter Bewerbungen. „Ich erwähnte die angestrebte Qualifikation zum REFA-Techniker.“ Das sei wie erhofft gut angekommen. „Ich hatte im Sommer gleich mehrere Jobs zur Auswahl und entschied mich für die Dörrenberg Edelstahl GmbH.“
Nun bringt er ein Stahlwerk mit REFA-Methoden nach vorne
Im September vergangenen Jahres trat er die neue Stelle an und konnte dort sofort seine REFA-Kenntnisse einsetzen. „Zunächst verschaffte ich mir einen Überblick der vorhandenen Betriebsdaten. Die Ausgangslage war gut, dennoch musste ich in Hinsicht auf REFA Pionierarbeit leisten.“ Besonders zufrieden ist er darüber, dass auch die neuen Kollegen mitziehen. „Wir lösen Probleme jetzt besonders schnell.“ Und dann nimmt er den REFA-Bogen für die laufende Multimomentaufnahme in die Hand. „Es ist soweit. Meine Runde beginnt!“
( Birgit Lutzer )