Boreout – unter diesem Begriff verbirgt sich ein Phänomen, das durch ständige Langeweile und Unterforderung im Beruf entsteht. Die Symptome sind dem „Burnout“ ähnlich: angefangen von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfungszuständen bis hin zu ernsthaften psychosomatischen Erkrankungen. Davon betroffene Mitarbeiter*innen fallen häufiger aus und sind weniger leistungsfähig als andere.
Es gibt REFA-Methoden gegen Boreout bei der Arbeit
Die REFA-Lehre hält verschiedene Instrumente bereit, um zu großer Eintönigkeit bei der Arbeit entgegenzuwirken. Zunächst empfiehlt sich jedoch eine Analyse ggf. mit Befragung der möglicherweise betroffenen Belegschaftsmitglieder. Ist klar, wo sich die Schwerpunkte potenziell ermüdender, öder Verrichtungen befinden, kann gehandelt werden.
Job Enlargement – mehr vom Selben erhöht die Anforderungen
Bei diesem Lösungsansatz geht es um das Zusammenfassen mehrerer gleichartiger Tätigkeiten wie etwa vor- und nachgelagerte Arbeitsschritte. Dadurch soll die Zykluszeit vergrößert werden. Der Arbeitsumfang wird also durch gleiche bzw. ähnliche Elemente quantitativ erweitert. Bespiel: Ein Mitarbeiter im Einkauf erfasst und versendet zunächst nur Bestellungen. Sein Aufgabenspektrum wird erweitert, sodass er zusätzlich Angebote einholt und die Daten im System auf aktuellem Stand halten soll.
Job Enrichment – die Arbeit um neue Aufgaben bereichern
Bei dieser Gegenmaßnahme werden anspruchsvollere weitere Tätigkeiten zur Ursprungsaufgabe hinzugefügt. Beispiele sind: die Überwachung von Quantität und Qualität des Produktionsprozesses, die Maschineninstandhaltung, Verwaltungsarbeiten und die Überprüfung eigener Arbeitsergebnisse.
Gruppenarbeit – im Team arbeitet es sich oft besser
Bei Gruppenarbeit muss zusammengewirkt und miteinander kommuniziert werden. Je nach Freiheitsgrad entscheiden die Teammitglieder selbst, wie sie die Arbeitsaufgabe erfüllen und wer welchen Teil übernimmt. Auch wechselnde Rollen sind bei wiederkehrenden Aufträgen denkbar.
Job Rotation – jeder macht reihum alles
Beim Rotationsprinzip geht es um einen Wechsel von Aufgaben im Produktionsprozess. Jeder beteiligte Mitarbeiter muss dazu alle nötigen Arbeitsschritte beherrschen. Die Aufgabenverteilung erfolgt nach einem Rotationsprinzip. Wie genau der Wechsel getaktet ist, hängt vom Produkt und den Rahmenbedingungen ab.
Übrigens: Auch REFA-Qualifikationen helfen gegen Langeweile. Sie fangen an bei der Grundausbildung 4.0, die Ihnen wertvolles Basiswissen im Industrial Engineering verleiht. Anschließend können Sie sich bis zum REFA-Industrial-Engineer. Auch Seminare mit ausgewählten REFA-Einzelabausteinen bringen Sie und Ihr Unternehmen weiter. Viele Angebote jetzt auch online … ( Birgit Lutzer )