KVP – der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird auch bei REFA gelehrt und in vielen Firmen bereits erfolgreich umgesetzt. Es geht darum, Arbeitsplätze, Abläufe, Verfahren, Serviceleistungen und andere Bereiche ständig zu verbessern, und zwar unter Beteiligung aller Mitarbeiter.
Grundsatz: Wer im Unternehmen etwas sieht, das verbessert werden könnte oder eine innovative Optimierungsidee hat, bringt diese ein.
Der KVP ist ein Kreislauf
Der KVP ist dem Grundgedanken nach ein Kreislauf ohne Pausen. Sobald ein neuer Standard etwa für ein Herstellungsverfahren gesetzt ist, wird dieser kritisch überprüft. Ergeben sich daraus neue Verbesserungsmöglichkeiten, werden diese umgesetzt und ergeben einen neuen Standard. Auch dieser unterliegt einer Überprüfung und so weiter. Tipps:
- Holen Sie Führungskräfte und Mitarbeiter durch Schulungen und Workshops „mit ins Boot“.
- Überlegen Sie sich Anreize, sich am KVP zu beteiligen.
- Sorgen Sie dafür, dass Vorschlags-Einreicher schnell ein (Zwischen-)Feedback über den Bearbeitungsstand Ihres Vorschlags erhalten.
- Gute Ideen sollten in angemessener Zeit umgesetzt werden.
Woran die Umsetzung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses manchmal hakt
Es gibt eine Reihe an KVP-Stolpersteinen. Stehen die Führungskräfte nicht hinter dem System, tun sich auch die Mitarbeiter schwer. Wenn der Chef Verbesserungsvorschläge einfach in der Schublade verschwinden lässt, sinkt die Motivation des Einreichers auf Null. Auch komplizierte und formularlastige Verfahren für die Einreichung können abschrecken.
Überprüfen Sie die Kennzahlen Ihres Vorschlagswesens
Haben Sie bereits ein betriebliches Vorschlagswesen, sollten Sie sich die damit verbundenen Kennzahlen anschauen: Die Beteiligungsquote gibt an, wie viel Prozent Ihrer Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge einreichen. Teilen Sie die Zahl der Ideenstifter durch die Belegschaftsgröße. Je höher der Wert, desto besser.
Die Umsetzungsquote bildet die Qualität der eingereichten Ideen ab. Teilen Sie Zahl der verwirklichten Vorschläge durch die der eingereichten Ideen: Gute Werte liegen zwischen 40 und 60 %. Dann können Sie ausrechnen, wie viele Ideen durchschnittlich pro Mitarbeiter eingereicht werden. Die Zahl der Ideen wird ganz einfach durch die Zahl der Mitwirkenden geteilt. Der Wert sollte über Eins liegen.
Vermeiden Sie frustrierende Wartezeiten für die Mitarbeiter
Wer einen Vorschlag einreicht, ist gespannt auf die Rückmeldung. Kommunizieren Sie unbedingt vorher, wie lang die durchschnittliche Bearbeitungsdauer beträgt – und dass diese bei weitreichenden Vorschlägen gegebenenfalls mehr Zeit in Anspruch nimmt. Vergeht eine Zeitspanne von mehreren Wochen ohne jegliche Reaktion, steigt der Frust der Einreicher in luftige Höhen. Kürzen Sie Wartezeiten durch Zwischennachrichten zum Stand der Dinge. (Birgit Lutzer)